Profil LKIH
Schauen. Erfahren. Vertiefen.
Konfuzius-Institute sind offizielle chinesische Kultur- und Bildungsinstitutionen. Weltweit gibt es rund 550 Institute, 19 sind in Deutschland ansässig und hier als Vereine nach deutschem Vereinsrecht organisiert. Das Leibniz-Konfuzius-Institut Hannover versteht sich als Ort der Bildungs- und Kulturvermittlung. Gemäß dem allgemeinen Auftrag der Konfuzius-Institute weltweit bietet es vielfältige Chancen zum Kennen- und Erlernen der chinesischen Kultur und Sprache und unterstützt den deutsch-chinesischen Austausch.
Trägerverein des Leibniz-Konfuzius-Instituts Hannover ist der am 28.06.2016 gegründete Verein „Leibniz-Konfuzius-Institut Hannover, e.V.“. Seine Mitglieder sind Institutionen sowie Persönlichkeiten aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens aus Niedersachsen und Shanghai. Es wird in besonderer Weise gefördert durch seine Partnerhochschule, die Tongji-Universität Shanghai.
Nach einer Umorganisation im Sommer 2020 auf chinesischer Seite liegt die Trägerschaft aller Konfuzius-Institute nun bei der Chinese International Education Foundation, die dem chinesischen Bildungsministerium untersteht und beim Ministerium für zivile Angelegenheiten registriert ist (https://www.cief.org.cn/gywm). Im Rahmen der Sprachvermittlung werden sie unterstützt vom Center for Language, Education and Cooperation (CLEC) (https://www.chinese.cn/page/#/pcpage/mainpage). Die Budgetbeantragung und -bewilligung erfolgt über die jeweiligen chinesischen Partnerhochschulen.
Leitbild: Unsere ethischen Prämissen lauten: Transparenz, Autonomie der Programmerstellung, Neutralität, Wissenschaftskommunikation und -austausch auf Augenhöhe.
Das Leibniz-Konfuzius-Institut Hannover versteht sich als eine gemeinnützige Bildungs- und Kulturinstitution und widmet sich als solche der bedarfsgerechten Vermittlung von Wissen zu China an Menschen, die die chinesische Sprache erlernen und ein besseres Verständnis der chinesischen Kultur erlangen wollen. Das LKIH verpflichtet sich der Stärkung des bildungspolitischen, kulturellen und akademischen Austauschs und der Zusammenarbeit zwischen China und anderen Ländern, der Vertiefung freundschaftlicher Beziehungen zu anderen Nationen und damit der Förderung der Entwicklung des transkulturellen Zusammenlebens.
Für Forschungen mit Chinabezug offeriert das LKIH einen Rahmen, um diese durch spezifisches Wissen und Chinakompetenzen zu unterstützen. Dies dient der reinen Wissensvermehrung und dem Wohl der Menschen sowie dem Schutz verfassungsrechtlich geschützter Güter wie Freiheit, Sicherheit etc. Die Forschungen, die vom LKIH unterstützt werden, erfolgen unabhängig und unterliegen den Gesetzen der Bundesrepublik Deutschland. Eine Dokumentation der Ergebnisse folgt den Leitlinien zum verantwortlichen Forschen der DFG und wird der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Die inhaltlich und formale Programmerstellung des Leibniz-Konfuzius-Instituts liegt in der Verantwortung und im Ermessen des Direktoriums.
Mission: Das Leibniz-Konfuzius-Institut Hannover verschreibt sich in seiner Programmgestaltung der Balance von kultureller Bildung im Übergang zu transkultureller Kompetenzentwicklung. Dabei vertritt das LKIH einen offenen Kulturbegriff, der sowohl die Künste, die Geschichte, die Lebensweisen und Praktiken bis hin zu Werten, Normen, Erfahrungen und Interpretationsweisen von Kulturen einschließt. Wir folgen einer Balance der Vermittlung von Wissen über Kulturen und deren Verstehen einerseits und der Neuformung von Transkulturen andererseits. Das bedeutet, dass wir an der gemeinsamen Ausgestaltung kultureller Praktiken arbeiten, da diese für uns die gemeinsame Gestaltung unseres Lebensraums ausmachen. Dies fassen wir zusammen unter transkulturelle Kompetenzentwicklung, die wir als Ziel unseres Bildungsauftrages verstehen.
Arbeitsweisen: Unsere Arbeitsweisen sind kulturübergreifend, interdisziplinär, kooperativ, sowohl universitätsbezogen als auch ausgerichtet auf die breite Öffentlichkeit.
Die strategische Ausrichtung und Profilbildung des LKIH wird jährlich sowohl vom Vorstand und den Mitgliedern des Trägervereins LKIH e.V. als auch vom Board of Strategic Directors beraten und beschlossen. Das Board als Gremium mit Aufsichtsfunktion ist paritätisch besetzt.
Basierend auf den Beratungen dieser Gremien erfolgt die Programmerstellung jährlich neu, dies auf der Grundlage neuester sinologischer und interdisziplinärer Erkenntnisse sowie bedarfs- und zielgruppenspezifisch.
Es erfolgt ein jährliches Programm-Monitoring durch einen unabhängigen externen Experten anhand der genannten ethischen Prämissen, Arbeitsweisen und spezifischer pädagogischer Kriterien.
Angebote: Das LKIH ist bestrebt, Wissen über China in verschiedenen Formaten und auf unterschiedlichen Niveaus zu vermitteln, von kurzen Einblicken über tiefergehende Begegnungen bis hin zum intensiven Eintauchen in die chinesische Kultur. Die Angebote sind drei Bereichen bzw. Säulen zugeordnet, in denen jeweils ein Ausbau der China-spezifischen Kompetenzen möglich ist:
Fenster nach China: So, wie man die Außenwelt durch ein Fenster seiner Wohnung betrachten kann, werden hier Angebote gemacht, die einen Einblick in die chinesische Sprache und Kultur gewähren.
Dazu gehören Sprachkurse, kulturelle Workshops und Veranstaltungen wie Events anlässlich des Frühlings- oder des Mondfestes, Konzerte, Ausstellungen u.v.m.
Brücke nach China: Brücken verbinden. Auf Brücken begegnen sich Menschen, die von zwei verschiedenen Ufern aufgebrochen sind. Man besucht sich gegenseitig, lernt sich kennen und tauscht sich aus.
Angebote wie Tandemprogramme, Summer-/Wintercamps sowohl für Schüler:innen als auch für Studierende sowie interkulturelle Kompetenztrainings und Vorträge findet man in diesem Segment.
Tür nach China: Durch die Tür betritt man einen anderen Raum, ein Haus oder bildlich gesehen eine andere Welt. Man gelangt mitten hinein in die neue Umgebung und setzt sich intensiv mit ihr auseinander.
Für uns ist es das Bild für unsere Stipendienangebote, für längere China-Aufenthalte und für den akademischen Austausch, der von Konferenzen und Lehrveranstaltungen zum Erwerb von Chinakompetenz belebt wird.
Kriterien der Programmgestaltung
Die Kriterien der Programmgestaltung basieren auf den Prämissen Aktualität, Grundlagenwissen, Bedarfsspezifik und Adressatenspezifik. In diesem Sinne setzen wir uns bei der jährlichen Planung mit folgenden Punkten auseinander:
- Balance der Angebote der drei Säulen (Fenster, Brücke, Tür) untereinander: Ist die Balance der Angebote der der drei Säulen gewährleistet?
- Zielgruppen: Werden alle potenziellen Zielgruppen mit den Angeboten angesprochen? Wo ist weiteres Potenzial?
- Veranstaltungsformen und-formate: Werden alle identifizierten Zielgruppen mit adäquaten Veranstaltungsformen und –formaten (z.B. Vorträge, Seminare, Unterricht, Exkursionen, Tagungen, etc.) angesprochen?
- Veranstaltungszeiten: Werden Angebote zielgruppenspezifisch zeitadäquat geplant (z.B. Tages-, Abend-, Mehrtages-, Wochenendveranstaltungen etc.)?
- Innovative Veranstaltungsformate: Werden innovative Lernformate entwickelt und angeboten (z.B. Koppelung von Event- und Bildungsformaten, Beteiligung an besonderen Veranstaltungen, Beteiligung an Veranstaltungen mit hoher Öffentlichkeitswirksamkeit, digitale Formate, Konzerte, Ausstellungen, etc.)? Welche?
- Aktuelle Auslegung von Chinakompetenz: Wird China-Kompetenz interpretiert und definiert? Findet sich diese Definition in den Angeboten wieder?
- Aktualität und thematische Breite: Orientiert sich das Angebot an Themen von aktueller gesellschaftlicher Relevanz? Werden diese Themen von unterschiedlichen Perspektiven aus behandelt?
- Offene Diskurskultur: Werden Themen mit Raum für offene, kritische und reflexive Auseinandersetzungen angeboten?
- Vernetzungen und Kooperationen: Findet die Programmentwicklung mit Kooperationspartnern und in vernetzten Strukturen statt? Bieten diese Netzwerkstrukturen Synergieeffekte (z.B. lokal, regional, bundesweit, international, zwischen den Konfuzius-Instituten, mit dem Hochschulbüro für Internationales und anderen Hochschuleinrichtungen, etc.)?
- Lernorte: Ist eine Vielfalt an Lern- und Veranstaltungsorten entsprechend der Formate und Zielgruppen gewährleistet?
- Lehr-/Lernmaterial: Wurde das Lehr-/Lernmaterial hinsichtlich Herkunft, Qualität und Neutralität und damit entsprechend dem Leitbild geprüft und transparent gemacht?
- Qualität der Dozierenden: Verfügen die Lehrkräfte über eine zertifizierte, fachspezifische Qualifikation? Verfügen eingesetzte Dozentinnen und Dozenten bzw. Referentinnen und Referenten über adäquate Kenntnisse, Kompetenzen und Qualifikationen?
- Prüfungsformen/Abschlüsse: Können Abschlüsse, Zertifikate, Bescheinigungen erlangt werden?
- Qualitätssicherung: Werden Evaluationen durchgeführt und ausgewertet?